256 Arbeiter des Chemieunternehmens Merck Marker in Quetta, die im vergangenen Jahr entlassen wurden, kämpfen immer noch um ihre Wiedereinstellung und rufen Merck-Maker-Beschäftigte in anderen Ländern zur Solidarität auf. Am 1. Mai 2010 feierten die PTUDC (Pakistan Trade Union Defence Campaign) und die Pakistan Workers’ Federation in Quetta den Maifeiertag als Kampftag.
Sie protestierten gegen die Entlassung der 256 Arbeiter von Merck Marker durch das Management. Der Kampf der Entlassenen gegen die brutalen Bosse des Unternehmens geht seit fast einem Jahr. Aus diesem Grund protestierten die Arbeiter vor dem Haus des Gouverneurs und des Ministerpräsidenten der Provinz Belutschistan.
Um 10:00 Uhr trafen sich die verschiedenen Gewerkschaften vor dem Rathaus. Eine gemeinsame Demonstration der PTUDC und der Arbeiter von Merck nahm ihren Ausgang in der Jail Road. Die Arbeiter hielten Transparente und Plakate mit ihren Forderungen. Die Teilnehmer riefen Parolen gegen die Politik der Provinzregierung in Belutschistan, den Kapitalismus, die Armut, den Imperialismus, die Privatisierungen und die Preiserhöhungen. Als die Demonstration am Postamt Chowk ankam, versuchte die Polizei diese zu blockieren. Diese Maßnahme der Staatsgewalt machte die Demonstranten wütend und sie reagierten mit der Parole “Lathi Goli ki sarkar nahi chalay gi” (Der Staat kann uns nicht mit Gewalt und Unterdrückung regieren). Um 10:30 Uhr hatten sich viele Arbeiter und Studenten beim Rathaus versammelt. Danach erreichte der Demonstrationszug das Postamt Chowk und das Haus des Ministerpräsidenten. Auf der anschließenden Kundgebung sprachen verschiedene Arbeiterführer Grußworte und es fand eine Gedenkminute zum 1. Mai 1886 für die Märtyrer von Chicago statt.
Die Teilnehmer bezeugten den Märtyrern von Chicago ihre Anerkennung und verurteilten die nackte Ausbeutung durch das Merck-Marker-Management in Deutschland. Sie unterstützten ebenfalls den Kampf der Beschäftigten gegen die Provinzbehörden und die Fabrikleitung. Sie verurteilten das brutale Vorgehen gegen die Entlassenen und forderten deren sofortige Wiedereinstellung, anderenfalls würden sich die Proteste auf die gesamte Provinz und gesamte Land ausweiten.
Die Proteste gingen bis 20:00 Uhr als Muhammad Younas, ein Vertreter der Regierung von Belutschistan, zu Verhandlungen mit den Arbeitern erschien und versprach, die 256 Entlassenen von Merck Marker würden bald wiedereingestellt. Aber dieses Versprechen ist nach drei Wochen immer noch nicht eingelöst worden.
Wir rufen die Beschäftigten bei Merck Marker in anderen Ländern und die ArbeiterInnen in der gesamten Welt auf, unseren Kampf zu unterstützen und unsere Forderungen in ihren Gewerkschaften und Fabriken publik zu machen, denn unser Kampf ist auch ihr Kampf.
Siehe auch: Repression gegen Arbeitnehmer der Merck-Marker-Fabrik in Quetta.
Source: Der Funke (Germany)